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Wie Sie digitale Talente für ihr Unternehmen gewinnen können

Hochqualifiziert und bereit für den Job ins Ausland zu gehen. Diese Personen sind derzeit heiß begehrt. Die besten Köpfe zu finden und zu halten ist angesichts der Zuspitzung des Fachkräftemangels nicht nur Top-Priorität bei Unternehmen, sondern auch in der Wirtschaftspolitik.

Vor allem Digitalisierungsspezialist:innen sind Mangelware. Dynamische Technologiemetropolen wie Amsterdam, Bangalore, Berlin, Dubai, Dublin, London, São Paulo, Seattle, Shanghai, Singapur oder Tel Aviv geben den Takt vor und haben sich zu pulsierenden Zentren der internationalen Wirtschaft entwickelt. Man könnte annehmen, dass sich diese Metropolen im Wettrennen um die digitalen Talente in der Pole Position befinden. Die aktuelle Studie der Boston Consulting Group (BCG): Digital Workers Are on the Move. Here’s What They’re Looking For liefert schlagkräftige Argumente, warum gerade die Alpenrepublik bei Talenten punkten kann und was Firmen tun können, um diese Talente ins eigene Unternehmen zu holen. Befragt wurden 1.000 Tech-Spezialist:innen weltweit, die vor Kurzem für einen neuen Job ins Ausland gezogen sind.

Job-Starter sind am mobilsten

Die gute Nachricht: Etwa 40 Prozent der digitalen Talente weltweit sind auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz und viele dieser Tech-Mitarbeiter:innen sind zudem offen für einen Ortswechsel. Mehr als die Hälfte der befragten IT-Spezialist:innen sind gesuchte Ingenieur:innen, Programmierer:innen oder Webentwickler:innen. Jeweils etwa 10 Prozent sind auf mobile Anwendungen, künstliche Intelligenz und Analytik spezialisiert. Die überwiegende Mehrheit der digitalen Talente, die ihren Standort wechseln, tut dies zu Beginn ihrer Karriere: Mehr als drei Viertel der weltweit Befragten gaben an, dass sie innerhalb von sieben Jahren nach ihrem Einstieg in die Arbeitswelt einen Job im Ausland annehmen. Bei der Suche nach internationalen Talenten heißt das, Firmen sollten vermehrt und in erster Linie die Gruppe der Job-Einsteiger:innen ansprechen. Hier ist die Chance am höchsten.

Die aktive Ansprache verspricht Erfolg

Die Studie zeigt auch: In den meisten Fällen wurden die Jobwechsler:innen entweder von Unternehmen an ihrem neuen Arbeitsort angeworben oder von Arbeitgebern im Inland, die im Ausland tätig sind. Relativ wenige Umzüge wurden von den Arbeitnehmer:innen selbst oder von ihren Freunden oder der Familie initiiert. Eine aktive Ansprache der besten Köpfe ist demnach am erfolgversprechendsten und sollte bei den Recruiting-Maßnahmen ganz oben stehen.

Wer wandert, tut es immer wieder. Die meisten Digitalisierungsspezialisten:innen sahen ihren Umzug als vorübergehend an und sie beabsichtigen einen Aufenthalt von rund fünf Jahren am neuen Arbeitsplatz. Sie waren zudem bereits zum zweiten oder dritten Mal umgezogen. Employer Branding kann einiges dazu beitragen, um diese Gruppe gezielt anzusprechen und sollte auch weiche Faktoren in den Messages berücksichtigen – abseits von Gehalt und Karrierechancen.

Lebensqualität neben Gehalt
wichtiger Entscheidungsfaktor

Die BCG-Studie beleuchtet, worauf die mobilen Talente Wert legen. Neben attraktivem Gehalt und der Beschäftigung in einer bestimmten Branche ist die Verbesserung des Lebensstils besonders wichtig, da etwa zwei Drittel der Befragten mit einem/r Lebenspartner:in und Kindern zusammenleben. Aber auch Lebensqualität, Sicherheit und ein internationales Bildungsangebot für ihre Familien sind entscheidende Faktoren. Das bestätigt auch Mario Riesner, CEO Sandoz GmbH und Geschäftsführer der Tiroler Novartis-Standorte: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass vor allem ein vielfältiges und internationales Bildungsangebot ein wichtiges Entscheidungskriterium für unsere zukünftigen Mitarbeiter:innen ist.“

Bei der Anwerbung internationaler Spitzenkräfte sollten deshalb die Vorteile Österreichs stark in den Vordergrund gerückt werden. Österreich punktet mit seiner hohen Dichte an innovativen Unternehmen. Das Land ist nicht nur Sitz zahlreicher internationaler Organisationen, es bietet auch ein breites Spektrum an internationalen Schulen. Der Schutz von Personen und Eigentum ist in Österreich so hoch wie in kaum einem anderen Land der Welt: Spätabends öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder nach dem Theaterbesuch nach Hause zu spazieren, ist unbesorgt möglich. Österreich zählt zudem weltweit zu den Ländern mit der höchsten Lebensqualität. Intakte Natur, klare Gewässer, gute Luftqualität, gepaart mit einem vielfältigen Sport- und Kulturangebot. Hinzu kommen eine erstklassige Gesundheitsversorgung, eine gut ausgebaute Infrastruktur, eine hohe Wohnqualität und ein vielfältiges Ausbildungsangebot. Die hervorragende Lebensqualität zieht Manager:innen, Investor:innen und Studierende aus aller Welt an. Auch weil Wien erfreulich günstig in den Lebenshaltungskosten ist. Das zeigt das weltweite Städteranking „Cost of Living Survey 2020“ von Mercer.

Christian Strobl, Austrian Market Lead bei Digitalbank N26 bestätigt den Standortvorteil Österreichs für internationale Talente: „Österreich hat als Tech-Standort zwei konkrete Vorteile. Einerseits bieten die zentrale Lage in Europa und die Nähe zu Osteuropa Zugang zu hervorragenden IT-Talenten. Wien zählt zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität in Europa. Häufig bekomme ich gerade von unseren seniorigen Kolleg:innen das Feedback, dass sie sich speziell aus diesem Grund ganz bewusst für Wien entschieden haben. Oft sind diese Personen mit ihren Familien nach Wien gezogen. Einige kommen aus Osteuropa, Australien, Brasilien oder der Dominikanischen Republik. Wien ist eine sichere und überschaubare Großstadt mit einem Umland, das für Familien paradiesisch ist. Wir haben eine gute Infrastruktur, beeindruckende Natur und im Vergleich zu anderen Startup-Hochburgen in Europa haben wir vergleichsweise auch bezahlbare Mieten. Hier ist die Situation noch deutlich weniger angespannt.“

Arbeitsstandort der Zukunft

Mein Fazit: Länder und Städte können im Wettbewerb um globale Talente erfolgreicher sein, wenn sie deren Entscheidungsfaktoren kennen und berücksichtigen. Auch politische Maßnahmen zahlen hier ein, wenn sie die vorhandenen Stärken nutzen und die Attraktivität für digitale Talente und führende Technologieunternehmen steigern. Österreich punktet nicht nur mit einer zentralen Lage im Herzen Europas, sondern ist auch eines der reichsten EU-Länder. Die Rahmenbedingungen für internationales Fachpersonal werden aktuell mit der Reform der Rot-Weiß-Rot – Karte verbessert. Durch diese Reform werden ab 1. Oktober 2022 die Verfahren zur Rot-Weiß-Rot – Karte gestrafft, Hürden abgebaut und Nachweispflichten stärker an die Bedürfnisse der Praxis angepasst. Zudem profitieren Unternehmen und Fachkräfte von der kostenlosen Beratung durch die Austrian Business Agency (ABA), die nun auch gesetzlich verankert ist.  Das, und vieles andere macht Österreich zu einem Arbeitsstandort der Zukunft, der hohe Lebensqualität mit einem hohen Grad der Internationalisierung verbindet.

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